Mais ist eine Pflanze, aus der Top-Futter für leistungsstarke Kühe hergestellt werden kann. Futtermais selbst anzubauen und zu silieren, bringt den Vorteil mit sich, dass man unabhängig von externen Lieferanten ist und die Qualität der Maissilage selbst in der Hand hat. Doch auf dem Weg zu optimaler Mais-Silage gibt es zahlreiche Herausforderungen, die nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind. Von der Aussaat, über die Ernte, bis zum Silieren kann einiges schiefgehen – und damit viel Arbeit und Kosten zunichte machen. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen auf, worauf es bei einem optimal aufeinander abgestimmten Silagemanagement ankommt.
Was kostet eine Mais-Silage?
Saatgut, Pflanzenpflege, Wasser, Maschinen, Personal: Wer eine Mais-Silage produziert, muss Geld ausgeben. Natürlich fallen die Kosten für jeden Betrieb unterschiedlich aus.
Aber es ist realistisch, dass über 2.000 Euro pro Hektar anfallen. Die Aufstellung auf dieser Seite gibt einen Eindruck davon, welche verschiedenen Kostenfaktoren in einer Mais-Silage stecken. Und genau vor diesem Hintergrund macht es
Sinn, bei Ansaat, Ernte und Silieren so überlegt wie möglich vorzugehen – damit kein Geld verloren geht.
Charakteristik der Mais-Silage
Je besser die Silage-Qualität ist, desto höher fällt später die Grundfutterleistung aus. Anhand verschiedener Richtwerte lässt sich bewerten, ob eine Mais-Silage die angestrebte Güte erreicht hat.
Zielwerte:
- 32 – 37 % TS
- TM Rohprotein: < 90 g / kg
- Rohfaser: 170 – 200 g / kg
- NEL: > 6,5 MJ
TM Stärke: > 300 g pro kg - pH < 5
- Milchsäure: > 4 %
- Essigsäure: < 3 %
Saatgut: Die richtige Sorte auswählen
Wer eine erfolgreiche Maisernte haben will, muss schon vor der Aussaat bei der
Sortenwahl die richtigen Entscheidungen treffen. Hier sind Faktoren wie Einsatzzweck,
Standort, Bodenbeschaffenheit und Aussaatzeitpunkt zu berücksichtigen.
Mit "Stay Green" längere Stärkeeinlagerung
Sorten mit länger grün bleibender Restpflanze, dem sogenannten Stay-Green-Effekt, verlängern die Einlagerungsphase der Stärke, obwohl die Ausreife der Körner schon weiter fortgeschritten ist (größere Siloreifezahl, kleinere Körnerreifezahl). Mit der im Vergleich zur Restpflanze vorauseilenden Körnerreife steigen gleichzeitig der Stärkegehalt sowie die Energiedichte. Außerdem haben solche Sorten eine gute Standfestigkeit bis zur Ernte. Denn im Vergleich zu Sorten mit rascher Restmaisreife werden die vitalen Pflanzen nicht so schnell von Stängelfäule befallen, was zum Zusammenbruch führen kann. Daraus ergeben sich arbeitswirtschaftliche Vorteile, weil sich der optimale Erntezeitraum verlängert und sich das Material im Vergleich zu stark abgetrocknetem Mais einfacher verdichten lässt.
In Jahren mit guter Futterversorgung lassen sich viele dieser Sorten auch als Körnermais dreschen. Länger grün bleibende Sorten verringern auf sommertrockenen Standorten oft das Ertrags- und Qualitätsrisiko bei starkem Trockenstress.
Schnelle Restpflanzenabreife: Nicht nur für trockene Standorte
Sorten mit schneller Restpflanzenabreife und gleichzeitig deutlich späterer Körnerreife (kleinere Silo- und größere Körnerreifezahl) eigenen sich dagegen eher nicht für Trockenstandorte. Der Optimalbereich der Trockenmasse für das Silieren
kann durch das Verstrohen der Restpflanze in kurzer Zeit überschritten werden. Der Stärkegehalt in den Körnern ist zu diesem Zeitpunkt aber noch sehr niedrig.
Richtiger Erntezeitpunkt von Futtermais – auf das Timing kommt es an
Um den optimalen Zeitpunkt für die Maisernte zu bestimmen, braucht es ein gutes Timing. Wer zu früh häckselt, riskiert Sickersaftverluste. Wer zu spät dran ist, riskiert Nacherwärmungen. Fest steht: Der optimale Zeitpunkt ist, wenn ein Trockensubstanzgehalt von 32 bis 37 Prozent gegeben ist. Aber Achtung: Der TS-Gehalt der Pflanze nimmt bis zu einem halben Prozent pro Tag zu.
TS-Gehalt in % (Gesamtpflanze):
Je nach Sorte, Aussaatzeitpunkt, Witterung und Standort erreichen die Maispflanzen diesen Punkt zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
Bei der Bestimmung des richtigen Erntezeitpunktes sind diverse Faktoren zu beachten:
- kein weiteres Stärke- und Massewachstum
- Entwicklungsstand Einzelfläche / Durchschnitt
- Zielkorridor Trockensubstanz:
- Hartmais: 32 – 35 % TS
- Zahnmais: 35 – 38 % TS
- zu früher Erntezeitpunkt: Stärke noch nicht voll ausgreift
- zu später Erntezeitpunkt: Körner zu hart, Faserverdaulichkeit sinkt
Ein guter Anhaltspunkt für den passenden TS-Wert ist das Ende der Milch- bzw. der Anfang der Teigreife der Maispflanze, da der Kolben beim Silomais reifegradbestimmt ist und etwa 55 % des Trockenmasseertrags stellt. In der Milchreife sind die Körner innen wortwörtlich noch „milchig“. In der Teigreife werden vor allem Nährstoffe in das Korn eingelagert und aus dem von der Pflanze gebildeten Zucker bildet sich der Mehlkörper des Korns. An das Ende der Teigreife schließt sich die Mehlreife an. Dieser Zeitpunkt ist für die Silierung nicht mehr optimal.
- Sind die Körner teigartig und am Spindelansatz noch feucht = TS-Gehalt Kolben ca. 40 %.
- Sind Mehlkörper im Korn sichtbar + Körner gelblich bis gelb = TS-Gehalt Kolben ca. 50 % = Siloreife > Häckseln!
Beobachtung der Kornfülle zur Erkennung der Siloreife:
Teigreife:
Korninhalt teigartig bis fest
→ zügige Milchsäuregärung, Stärke und Zucker
→ schmackhafte und energiereiche Mais-Silage
TS Gehalt Korn: 55 – 60 %
TS Gehalt Kolben: 50 – 55 %
Bei der Maisernte ist also Fingerspitzengefühl gefragt, um den optimalen Erntezeitpunkt abzupassen. Geerntet wird der Mais mit einem Feldhäcksler, der die Maispflanzen in ca. 4-8 mm große Stücke zerkleinert. Wichtig zu beachten ist, dass die Maiskörner durch den sogenannten Corn Cracker richtig zerquetscht werden, sodass sie die Tiere verdauen und von den Nährstoffen der Pflanzen profitieren können.
Maissilage herstellen: Ab ins Silo – aber richtig
Sobald die Ernte in das Silo gebracht und dort gut verdichtet wurde, muss dieses im nächsten Schritt luftdicht abgedeckt werden. Somit wird verhindert, dass Sauerstoff eindringt und sich unerwünschte Pilze und Hefen bilden. Eine Top-Silage muss von Anfang bis Ende einen niedrigen pH-Wert haben. Ein niedriger pH-Wert wird durch ausreichend gebildete Milchsäure erreicht. Diese Bakterien geben den Gärschädlingen keine Chance zur Vermehrung.
Mais - perfekt für das Silo
Mais eignet sich sehr gut als Silopflanze. Denn Mais zeichnet eine hohe Menge an vergärbarem Zucker und eine geringe Pufferkapazität aus – beides Merkmale, die für einen optimalen Gärverlauf der Silage sorgen und sie schmackhaft und energiereich werden lassen. Für eine optimale Silagequalität ist ein niedriger pH-Wert, am besten kleiner als 4,5 wichtig. Maispflanzen enthalten viele Milchsäurebakterien, die für eine ordentliche Milchsäuregärung sorgen und somit selbstständig den pH-Wert der Silage niedrig halten. Eine Top-Maissilage zahlt sich in Form gesunder Kühe und einer stabilen Milchleistung aus.
Zielwerte einer optimalen Maissilage | |
Trockenmasse der Gesamtpflanze | 30 – 35% |
Rohprotein | 70 – 90 g/ kg TM |
Rohfaser | 170 – 200 g/ kg |
Netto-Energie-Laktation | Über 6,5 MJ pro kg Trockenmasse |
Stärke und Restzucker | Über 300 g pro kg Trockenmasse |
NDF | 35 – 40% in der Trockenmasse |
Probleme mit Nacherwärmung – lästig und teuer
Nach dem Öffnen der Silage kann es zur Nacherwärmung kommen – Das gilt es zu vermeiden!
Die Nacherwärmung kann dazu führen, dass die Silage verdirbt. Durch das Öffnen des Silos kann Sauerstoff in nicht richtig verdichtete Bereiche eindringen, sodass bestimmte Hefearten anfangen zu wachsen. Diese verschwenden wertvolle Energie, schmälern die Futterqualität der Silage und verringern die Hygiene im Silo. Weiterhin bieten die Hefearten anderen Gär- und Siloschädlingen wie Schimmelpilzen und Bakterien beste Lebensbedingungen.
Anfangs sind meist nur die weniger gut verdichteten Randschichten des Silos von solch einem Schädlingsbefall betroffen. Allerdings können sich die Schimmelpilze, Hefen und Bakterien leicht im gesamten Silo ausbreiten und so große Futtermengen verderben.
Ein Szenario, welches es zu vermeiden gilt!
Maissilage: Kampf mit der Nacherwärmung
Um die Nacherwärmung zu vermeiden, sollte auf eine gute Verdichtung vor allem an den Randbereichen des Silos geachtet werden, sodass kein Sauerstoff eindringen kann. Die Silage sollte im Idealfall zwischen 30 und 35 % an Trockensubstanz enthalten. Das entspricht ungefähr 230 bis 270 Kilogramm Trockensubstanz pro Kubikmeter. Bei der Silobefüllung sollte beachtet werden, dass die Schichtdicke von 30 cm nicht überschritten wird. Ein weiterer wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt, ist die Silolänge. Diese liegt bei 50 m im optimalen Bereich. Auch der Einsatz von Siliermitteln kann der Nacherwärmung vorbeugen.
FARMCHAMPs Siliermittel – für die perfekte Maissilage
Bei der Mais-Silage werden konkrete Ziele angestrebt – Siliermittel helfen dabei, diese zu erreichen:
- Unterdrückung unerwünschter Mikroorganismen (Acetobacter, Hefen, Schimmelpilze und anderer toxinbildender Verderberreger)
- Behinderung von Nacherwärmung und Fehlgärung
- Verbesserung der Schmackhaftigkeit
- Erhöhung der Verdaulichkeit (Substrataufschluss)
- Gezielte Steuerung des Gärverlaufes (Erzeugung definierter Mengen an Essigsäuren, Propandiol und Milchsäure)
- Deutliche Reduktion der Trockensubstanzverluste
FARMCHAMPS verfügt über eine breite Reihe an tollen Siliermitteln, die effektiv vor Nacherwärmung schützen.
Um effektiv gegen Schimmelbildung und Nacherwärmung vorzugehen, eignen sich Josilac® extra und Josilac® ferm perfekt! Diese Siliermittel enthalten heterofermentative Bakterienstämme, die frisches, kühles Grundfutter garantieren und die Silage vor Nacherwärmung schützen. Sie sind speziell geeignet für schwierige Ausgangsbedingungen wie
- geringer Vorschub,
- hoher Hefen- und Schimmelpilzbesatz,
- sehr trockene Siliergüter,
- großen Anschnittsflächen.