Die Getreide-GPS in der Rinderfütterung
In Zeiten der Futterknappheit bietet die Getreide-Ganzpflanzensilage (aus z.B. Weizen oder Triticale) eine Möglichkeit, die vorhandenen Flächen ertragreicher zu nutzen und den Grundfuttervorrat aufzustocken. Um einen wertvollen Beitrag zur Futtersicherheit auch im Hinblick auf eine womöglich noch länger anhaltende Trockenheit leisten zu können, muss aber gehandelt werden, bevor das Getreide abreift.
Durch den hohen Faser- und Stärkegehalt bei mittlerer Verdaulichkeit kann die Getreide-Ganzpflanzensilage eine proteinreiche Ration gut ergänzen und als Mais- oder Grassilageersatz dienen.
Wichtig bei der Rationsplanung
- Über die Schnitttiefe kann der Energiegehalt der GPS beeinflusst werden. Je tiefer geschnitten wird, desto mehr insgesamte Masse kann eingeholt werden, aber desto geringer eben auch deren Energiekonzentration.
- Die hohen Stärkegehalte der GPS liefern zwar viel Energie, müssen aber zur Vermeidung von Pansenazidosen ausgeglichen werden.
- Die GPS ist eiweiß- und mineralstoffarm, auch das sollte in der Rationsplanung berücksichtigt werden. Eine Ergänzung mit Raps-/Sojaextraktionsschrot und Mineralfutter kann Abhilfe schaffen.
Getreide-GPS zählt zu den mittelschwer silierbaren Futtermitteln und bedarf darum besonderer Aufmerksamkeit. Durch die „Rohrstruktur“ der Halme besteht die Gefahr von Lufteinschlüssen – sie muss daher besonders sorgfältig verdichtet und rasch abgedeckt werden. Neben möglichst kurzer Häcksellänge (ideal wären 6-8mm) und einem ausreichenden Cracken der Körner (damit genug freie Stärke/Zucker für die Vergärung und einen hohen Futterwert zur Verfügung steht) ist auch der Einsatz von Siliermitteln wie Josilac® combi hier sehr zu empfehlen. Diese sorgen für einen schnellen und gelenkten Gärverlauf und beugen sowohl Energieverlusten als auch Nacherwärmung vor.