Rund 1,5 Millionen Schafe werden laut Statistischem Bundesamt in Deutschland gehalten – und zwar mit steigender Tendenz. Verteilt sind sie auf 9.550 Betrieben, die vorranging in Süd- und Norddeutschland liegen. Die Schafhaltung hat weltweit und auch in Deutschland eine lange Tradition – die Deichschafe im Norden sind aus dem dortigen Landschaftsbild nicht wegzudenken und die süddeutsche Wander- und Hüteschäferei ist sogar von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden. Die Bedeutung der Schafhaltung in der Landschaftspflege ist damals wie heute ungebrochen.
Unterteilt werden die Schafrassen in Milchschafe, Fleischschafe, Landschafe, Bergschafe und Merinoschafe. Wir stellen Ihnen die Vielfalt der in Deutschland gehaltenen Schafrassen vor!
Merinoschafe
Die Merinoschafe zählen zu den Hauptrassen und stellen beispielsweise in Bayern den Hauptanteil aller Schafe. Sie sind durch ihren Zweinutzungstyp und ihre Frohwüchsigkeit nicht nur für den Hobbyhalter, sondern vor allem auch für den Vollerwerb geeignet, insbesondere das Merinolandschaf. Für die nässere Witterung in Norddeutschland sind sie allerdings weniger geeignet.
Merinofleischschaf
Das Merinofleischschaf ist ein relativ großes Zweinutzungsschaf: Merinofleischschafe liefern, wie ihr Name schon sagt, sowohl eine gute Fleischleistung bei guter Futterverwertung, als auch eine feine, gekräuselte, weiße Wolle mit 22 – 28 μ, wobei jedoch der Fokus auf der Fleischleistung liegt. Sie kommen mit allen Haltungsformen zurecht. Die weiblichen Schafe sind hornlos, die Böcke weisen teilweise Hornstummel auf. Die Brunst ist asaisonal und die Lämmer sind sehr frohwüchsig.
Bildquelle:
https://www.schafzucht-niedersachsen.de/Schafzucht-Verbaende-Niedersachsen/images/Inhalte/Zuchtprogramme/Weser-Ems/Merinofleischschaf_01.jpg
Steckbrief Merinofleischschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 110-140 | 75-95 | 6,0-8,0 | |
Jährlingsböcke | 80-120 | 70-90 | 5,0-7,0 | |
Mutterschafe | 70-85 | 70-85 | 4,0-6,0 | 150-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 40-60 | 70-85 | 3,5-6,0 | |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 350-450 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, gefährdet |
Merinolandschaf
Das Merinolandschaf ist dem Merinofleischschaf sehr ähnlich, auch hier handelt es sich um eine Zweinutzungsrasse für Fleisch und Wolle mit einer deutlichen Betonung auf der Fleischleistung und einer Wolle von etwa 26-28 Mikron. Sie sind robust und gut geeignet für Weide-, Pferch- und Wanderhaltung sowie zur Landschaftspflege. Es ist die typische Rasse der Vollerwerbsschäferei in Süddeutschland. Die asaisonale Brunst, gute Muttereigenschaften, hohe Fruchtbarkeit sowie die extreme Frohwüchsigkeit mit bis zu 500 g pro Tag ergänzen die hohe Mastleistung und gute Schlachtkörperqualität hervorragend.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_merinolandschaf.pdf
Steckbrief Merinolandschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 120-160 | 85-95 | 6,5-7,0 | |
Jährlingsböcke | 90-120 | 80-90 | 6,0-7,0 | |
Mutterschafe | 70-100 | 70-85 | 4,0-5,0 | 150-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-60 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, nicht gefährdet |
Fleischschafe
Fleischschafe liefern hochwertige Schlachtkörper, verlangen aber auch ein gutes Futterangebot. Sie sind daher gut für die Koppel- und Hütehaltung auf ertragreichen Flächen geeignet. Sie liefern zwar auch relativ viel Wolle, meist jedoch mit über 30 Mikron.
Schwarzköpfiges Fleischschaf
Neben einem schwarzen Kopf weist das schwarzköpfige Fleischschaf auch auffällige schwarze, unbewollte Beine auf. Sie bevorzugen Hüte- und Koppelhaltung und bieten dafür Frohwüchsigkeit, kräftige Bemuskelung, ein stabiles Fundament und weiße Wolle mit etwa 33 - 35 Mikron. Es ist die Hauptschafrasse der Wanderschäfer im Norden Deutschlands. Die Brunst ist saisonal, die Erstzulassung ist ab etwa 10 Monaten möglich.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/
dateien/schafrassen_rassebeschr_schwarzk_
fleischschaf.pdf
Steckbrief Schwarzköpfiges Fleischschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 120-160 | 80-90 | 5,0-7,0 | |
Jährlingsböcke | 90-120 | 75-85 | 5,0-6,0 | |
Mutterschafe | 70-100 | 70-80 | 4,0-5,0 | 150-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-60 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, nicht gefährdet |
Blauköpfiges Fleischschaf
Das aus Frankreich stammende Blauköpfige Fleischschaf ähnelt stark dem Schwarzköpfigen Fleischschaf, wobei jedoch Kopf und Beine statt schwarz eher schiefer- bis dunkelblau erscheinen, einschließlich der Schleimhäute. Die Fruchtbarkeit ist sehr gut bei saisonalem Brunstzyklus und die Zuchtlämmer sind bereits mit 7-9 Monaten und 50 kg wieder zuchtreif. Dadurch, sowie durch ihre hohe Milchleistung und guten Muttereigenschaften, bestechen sie mit einer sehr guten Aufzuchtleistung. Sie werden meist in Koppelhaltung auf ertragreichem Grünland gehalten und liefern neben Fleisch auch relativ viel ausgeglichene Wolle mit 33 – 35 μ.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz
/dateien/schafrassen_rassebeschr_blauk_fleischschaf
Steckbrief Blauköpfiges Fleischschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 110-130 | 75-80 | 5,0-7,0 | |
Jährlingsböcke | 90-110 | 5,0-6,0 | ||
Mutterschafe | 70-90 | 70-75 | 4,0-4,5 | 180-220 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 45-55 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | Frankreich, nicht gefährdet |
Weißköpfiges Fleischschaf
Auch das Weißköpfige Fleischschaf ähnelt den beiden vorgenannten Rassen – natürlich bis auf den weißen Kopf. Es entstand durch die kurzzeitige, zurückhaltende Kreuzung des einheimischen Marschschafes mit englischen Fleischschafrassen, insbesondere Cotswold. Später wurden weitere genetische Leistungssteigerungen durch das Einkreuzen von Texelschafen vorgenommen. Sie sind gut geeignet für das kühle, feuchte, küstennahe Klima im Norden Deutschlands und tragen durch schonenden Tritt und Biss zur Erhaltung der dortigen Deichanlagen bei. Sie sind außerdem nicht nur sehr frohwüchsig, sondern auch frühreif und fruchtbar. Die Wolle ist mit 38 – 40 μ sehr robust und wird daher in der Industrie vielseitig eingesetzt.
Bildquelle:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/
thumb/4/4b/Wei%C3%9Fk%C3%B6pfiges_
Fleischschaf.jpg/1024px-Wei%C3%9Fk%C3
%B6pfiges_Fleischschaf.jpg
Steckbrief Weißköpfiges Fleischschaf | |||
Gewicht kg |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 110-150 | 6,0-7,0 | |
Mutterschafe | 70-90 | 5,0-6,0 | 150-210 |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 400 g | ||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Suffolk
Das aus Großbritannien stammende Suffolk liefert, neben guter Fleischqualität, auch weiße Wolle mit 30 - 34 μ. Es kommt gut mit Hüte- und Koppelhaltung zurecht, solange es auf Standorten mindestens mittlerer Ertragfähigkeit grasen kann.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_suffolk.pdf
Steckbrief Suffolk | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 120-160 | 85-100 | 4,0-6,0 | |
Jährlingsböcke | 90-120 | 80-90 | 4,0-6,0 | |
Mutterschafe | 70-100 | 70-85 | 3,5-4,0 | 150-220 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-60 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 400-500 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | Großbritannien, nicht gefährdet |
Ille de France
Beim großen Ile de France handelt es sich um eine gelungene Kreuzung aus Merinoschaf und der englischen Fleischrasse Leicester. Dadurch vereinen sie eine sehr gute Bemuskelung, Frohwüchsigkeit, und eine gute Schlachtausbeute mit einer für eine Fleischschafrasse feinen Wolle mit 24-28 Mikron. Auffällig sind der Stirnschopf und ein gefalteter Nasenrücken. Sie sind für die Koppelhaltung auf ertragreichen Standorten sowie für die Stallmast gut geeignet, von einer ganzjährigen Freilandhaltung ist eher abzuraten.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_ile_de_france.pdf
Steckbrief Ille de France | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 125-150 | 80-85 | 4,0-6,0 | |
Jährlingsböcke | 90-110 | |||
Mutterschafe | 75-90 | 70-75 | 4,0-6,0 | 150-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 45-60 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 400-430 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | Frankreich, nicht gefährdet |
Texel
Das Texel-Schaf zeichnet sich durch eine sehr gute Fleischwüchsigkeit bei sehr guter Keulenbemuskelung aus. Es ist mittelgroß bis groß und von Kopf bis Fuß weiß gefärbt mit Ausnahme der Schleimhäute des Kopfes und eventueller kleiner schwarzer Flecken an Kopf und Ohren. Die Wolle ist reinweiß mit 33 – 35 μ. Sie sind besonders für die Koppelschafhaltung geeignet, benötigen aber ertragreiche Standorte. Das Texel gibt es übrigens auch im Farbschlag „Blau“, bei dem die Wolle blass- bis dunkelblau und die behaarten Körperstellen schwarz gefärbt sind und symmetrische weiße Abzeichen aufweisen.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/rassen/schafrassen/texel
Steckbrief Texel | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 115-145 | 80-83 | 4,0-5,0 | |
Jährlingsböcke | 100-120 | 79-82 | 4,0-5,0 | |
Mutterschafe | 70-80 | 72-80 | 3,5-4,5 | 160-190 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-60 | 64-68 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 380-450 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | Holland, nicht gefährdet |
Shropshire
Das Shropshire ist ein beliebter Helfer in der Weihnachtsbaumzucht – im Gegensatz zu anderen Rassen schmecken ihnen Fichten- und Tannenschößlinge nicht besonders und daher eigenen sie sich hervorragend für Unkrautbekämpfung in Weihnachtsbaumkulturen (und auch Obstbaumkulturen). Sie sind klein bis mittelgroß, haben reinweiße, kurze Wolle (26 – 30 μ), die auch die Backen bedeckt, während die übrigen, behaarten Körperteile in Kontrastfarbe schwarz oder dunkelbraun gefärbt sind. Ein langer, saisonaler Brunstzyklus, Frühreife und ausgeprägte Mütterlichkeit machen sie zu einer anpassungsfähigen und soliden Fleischrasse.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/rassen/schafrassen/shropshire
Steckbrief Shropshire | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 100-130 | 70-80 | 3,0-4,0 | |
Jährlingsböcke | 60-80 | |||
Mutterschafe | 70-100 | 65-75 | 2,5-3,5 | 75-80 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 30-40 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 200-300 g, Lebendgewicht: 38 kg | |||
Herkunft und Status | Großbritannien, nicht gefährdet |
Dorper
Das Dorperschaf stammt aus Südafrika und zeichnet sich durch eine sehr gute Bemuskelung, einen langen Rücken und sehr hochwertiges Fleisch aus. Es ist nur mittelgroß, aber durch seinen tiefen, breiten Rumpf vergleichsweise schwer. Während Kopf und Hals des Dorperschafs schwarz sind, ist der restliche Körper reinweiß. Sie haben ein sehr kurzes, mischwolliges Vlies, das im Sommer zum größten Teil abgeworfen wird, wodurch sie im Sommer einen Haarschaf-Habitus annehmen. Während die Mutterschafe hornlos sind, kommen bei den Böcken manchmal lose Hornstummel und selten echte Hörner vor. Die Brunst ist asaisonal, die Ablammungen leicht und die Lämmer sehr vital und frohwüchsig.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/fileadmin/user_upload/
dorper_w_web.jpg
Steckbrief Dorper | |||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 100-120 | 55-70 | |
Jährlingsböcke | 80-100 | ||
Mutterschafe | 70-80 | 50-65 | 150 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-55 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 38-42 kg nach ca. 4-5 Wochen | ||
Herkunft und Status | Südafrika, nicht gefährdet |
Milchschafe
Auch wenn der Name nicht direkt darauf hinweist: Milchschafe sind Dreinutzungsrassen. Denn neben der Milch werden natürlich trotzdem auch Fleisch und Wolle verwertet. Es gibt nicht viele Rassen, die speziell auf Milchleistung gezüchtet werden, darunter aber die auch in Deutschland vertretenen ostfriesischen Milchschafe und die Lacaune. Die hochwertige Schafsmilch und Produkte daraus (zum Beispiel Seifen) werden häufig direktvermarktet, seltener finden sich die Produkte auch in Supermarktregalen, vorwiegend als Joghurt.
Ostfriesisches Milchschaf
Das klassische Milchschaf Deutschlands ist das ostfriesische Milchschaf. Die großrahmige Rasse hat nach vorn gerichtete Ohren, große Augen und auffällige Tränendrüsen. Die lange Crossbred-Wolle (32 – 36 μ) kann ein breites Spektrum an Farben aufweisen, von vollständig weiß über gescheckt bis hin zu vollständig schwarzbraun, meist ist es jedoch weiß. Typisch ist auch der lange, dünne und unbewollte Schwanz. Neben einer guten Milchleistung zeichnet sich das ostfriesische Milchschaf außerdem durch eine hervorragende Fruchtbarkeit und leichtes Lammen aus.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/rassen/schafrassen/ostfriesisches-milchschaf
Steckbrief Ostfriesisches Milchschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 110-130 | 75-90 | ||
Jährlingsböcke | 90-120 | |||
Mutterschafe | 70-100 | 70-80 | 4-5,5 | 200-300 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 45-60 | |||
Milchleistung | 400-600 kg (240/300-Tage-Leistung) bei 5-7 % Fett und 4-6 % Eiweiß | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 300-400 g | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Lacaune
Das meist weiß gefärbte Lacaune-Schaf ist mittelrahmig und eher schwer. Im Gegensatz zum ostfriesischen Milchschaf ist der Schwanz bewollt, der Bauch dagegen meist unbewollt, ebenso wie Hals und Kopf. Die Wolle ist mit 28 – 34 μ etwas feiner. Sie sind eher spätreif, überzeugen aber mit sehr guten Milchinhaltsstoffen (bis zu 8 % Fett) und einer guten Schlachtkörperqualität.
Bildquelle: https://www.oebsz.at/rassen/
schafrassen/lacaune
Steckbrief Lacaune | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 90-120 | 75-85 | 4,0-6,0 | |
Jährlingsböcke | 80-90 | |||
Mutterschafe | 70-80 | 65-80 | 3,0-4,0 | 150-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-60 | |||
Milchleistung | ca. 300-600 kg bei 6-7 % Fett und 4,5-6,5 % Eiweiß | |||
Herkunft und Status | Frankreich, nicht gefährdet |
Landschafe
Als große, anspruchslose und unkomplizierte Gruppe werden die Landschafe hauptsächlich in der Landschaftspflege ertragsarmer Regionen wie beispielsweise in Mittelgebirgslagen eingesetzt.
Leineschaf
Das robuste, hornlose Leineschaf ist mittelgroß bis großrahmig, frohwüchsig, marsch- und widerstandsfähig und stammt vom schlichtwolligen Rheinischen Landschaf ab. Im niedersächsischen Leinebergland entstand dann die Rasse „Leineschaf“ durch die Einkreuzung verschiedener englischer Rassen. Es ist heute noch vor allem entlang des Leineflusses verbreitet. Die glänzende Schlichtwolle ist reinweiß und dicht gestapelt bei ca. 28 – 36 μ und wurde als besonders haltbare Sockenwolle geschätzt. Es ist frühreif (8 Monate) bei langer Brunstsaison, sehr fruchtbar bei guter Milchleistung und hervorragenden Muttereigenschaften und Leichtlammigkeit, was in sehr guten Aufzuchtleistungen resultiert. In seiner Rassegeschichte wurde zwischenzeitlich ein „schwerer Leineschaftyp“ durch die Einkreuzung von ostfriesischen Milchschafen und Texelschafen gezüchtet, die beiden Rasseschläge wurden jedoch später (2016) wieder vereint.
Bildquelle:
https://fotos.verwaltungsportal.de/seitengenerator/
gross/leine_ms_relliehausen.jpg
Steckbrief Leineschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 100-120 | 75-85 | 5,0-6,0 | |
Jährlingsböcke | 80-100 | 4,0-5,0 | ||
Mutterschafe | 60-80 | 3,5-4,0 | 140-200 | |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 40-55 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-400 g, Lebendgewicht: 35-42 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Rauhwolliges Pommersches Landschaf
Diese mittelgroße, hornlose, ursprüngliche Landschafrasse trägt ein blaugraues, seltener bräunliches mischwolliges Vlies mit einem optionalen langen Aalstrich und einem langen schwarzen Schwanz. Kopf und Gliedmaßen sind dagegen schwarz. Die Altböcke haben außerdem oftmals eine imposante Mähne, während die Lämmer mit feinem, schwarzem, Karakul-ähnlichem Fell geboren werden. Es wurde wahrscheinlich durch die Kreuzung von Zaupelschaf und Hannoverschem Schaf geschaffen und ist bestens an raues Küstenklima sowie magere und feuchte Böden angepasst und war daher entlang der Ostseeküste weit verbreitet. Die sehr lange Brunstsaison dauert von August bis Januar.
Bildquelle:
https://fotos-ruegen.de/upload/2015-09-07-rauhwolliges_pommersches_landschaf.jpg
Steckbrief Rauhwolliges Pommersches Landschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 70-75 | 70-75 | 6,0-7,0 | |
Jährlingsböcke | 55-65 | 4,0-5,0 | ||
Mutterschafe | 55-65 | 60-65 | 4,0-5,0 | 150-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 40-50 | 3,5-4,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, gefährdet |
Rhönschaf
Beim Rhönschaf ist bis auf den schwarzen Kopf samt schwarzer Ohren alles andere weiß, einschließlich der Beine, klauen und der gesamten Wolle (Schlichtwolle, 32 – 38 μ). Röhnschafe sind anspruchslos und widerstandsfähig und damit für die Landschaftspflege auch karger, schwieriger Lagen geeignet. Bemerkenswert ist die lange Brunstsaison, eine asaisonale Brunst wird züchterisch angestrebt.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_rh__nschafe.pdf
Steckbrief Rhönschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 85-105 | 75-80 | 5,0 | |
Jährlingsböcke | 60-85 | 4,5 | ||
Mutterschafe | 60-85 | 68-75 | 3,0-4,0 | 130-150 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 45-65 | 3,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 35-40 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, Vorwarnstufe |
Coburger Fuchsschaf
Die alte Landschafrasse war in vielen Mittelgebirgsregionen beliebt und hat über die Zeit viele regionale Rasseschläge entwickelt, darunter Eisfelder und Oberpfälzer Füchse oder Eifeler und Hunsrücker Rotköpfe. Ihnen gemeinsam ist die goldgelbe bis rotbraune Färbung von Kopf und Beinen sowie eine Schlichtwolle von 33 – 36 μ. Deren Farbe wird mit dem Alter heller, glänzt und zeichnet sich durch einen hellen Grundton aus, auf dem verschiedene Gold-Schattierungen rangieren. Zusätzlich können Tiere beiderlei Geschlechts einen Aalstrich aufweisen. Sie sind widerstandsfähig und genügsam und eignen sich sowohl für die Koppel- als auch für die Hütehaltung.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/rassen/schafrassen/
coburger-fuchsschaf
Steckbrief Coburger Fuchsschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 85-105 | 75-80 | 4,0-5,0 | |
Jährlingsböcke | 60-85 | |||
Mutterschafe | 60-85 | 68-75 | 3,0-4,0 | 130-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 45-65 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 38-40 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, gefährdet |
Waldschaf
Das Waldschaf stammt ab vom Zaupelschaf und ist eine kleine, oftmals gehörnte Rasse mit sehr guter Fruchtbarkeit: die asaisonale Brunst ermöglicht zwei Ablammungen pro Jahr bei einer Erstzulassung ab 8 Monaten. Ihre Färbung ist meist weiß, manchmal aber auch braun oder schwarz, die Mischwolle besteht aus groben Kurzhaar und den anteilsmäßig überwiegenden feinen Wollfasern. Durch die überstehenden Grannenhaare erscheint es etwas zottelig, ist aber durch den hohen Wollfaseranteil besser gegen Hitze und Kälte geschützt als andere alte Rassen. Es gilt heute als gefährdet.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/rassen/schafrassen/
waldschaf
Steckbrief Waldschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 60-70 | 65-70 | 3,5 | |
Jährlingsböcke | 50-55 | 3,0 | ||
Mutterschafe | 40-55 | 60-65 | 3,0 | 160-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 35-40 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Ciktaschaf
Wie das Waldschaf stammt auch das Ciktaschaf vom Zaupelschaf ab. Es ist robust und wetterhart, klein bis mittelgroß mit einem mischwolligen Vlies in meist weiß, seltener braun oder schwarz. Fast alle Böcke und ein kleinerer Anteil der Schafe tragen Hörner. Durch die asaisonale Brunst ist eine zweimalige Ablammung im Jahr möglich, die Erstzulassung kann mit etwa 8 Monaten erfolgen. Von dieser Rasse existieren nur noch wenige Tiere, in Deutschland sind sie nur noch im schwäbischen Bauernhofmuseum zu finden.
Bildquelle:
https://www.bauernhofmuseum.de/_files/
site_page_element/site_page_element_598/
image_right_text-image-right.jpg
Steckbrief Ciktaschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 60-70 | 65-70 | 3,5 | |
Jährlingsböcke | 50-55 | 3,0 | ||
Mutterschafe | 40-55 | 60-65 | 3,0 | 160-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 35-40 | 2,5 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35 kg | |||
Herkunft und Status | Ungarn, nicht gefährdet |
Heidschnucken
Die Heidschnucken gehören zu den kurzschwänzigen, nordischen Heideschafen und unterscheiden sich untereinander in erster Linie durch Farbe und Behornung. Sie weisen alle ein mischwolliges Flies mit feinem, weichem Unterhaar und grobem Oberhaar auf (38 – 39 μ). Sie sind bodenständig, anspruchlos, gut marschfähig und widerstandsfähig und besonders zur Landschaftspflege auf nicht zu intensiven Grünlandflächen geeignet. Sie bringen gute Muttereigenschaften und eine leichte Ablammung mit. Ursprünglich wurden sie, wie der Name schon sagt, vor allem auf Heide- und Moorflächen gehalten. Ihr feines Fleisch ist fettarm und wildbretartig.
Graue gehörnte Heidschnucke
Die bei der Geburt noch schwarz-gelockte Wolle färbt sich nach der ersten Schur in das rassetypische silbergrau, während Kopf und Beine schwarz bleiben. Die weiblichen Tiere tragen nach hinten gebogene Hörner, die Widder dagegen Hornschnecken. Die kleinen, schwarzen Ohren stehen schräg aufwärts.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_graue_gehoernte
_heidschnucke.pdf
Steckbrief Graue gehörnte Heidschnucke | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 75-90 | 70-75 | 4,0 | |
Jährlingsböcke | 60-80 | 2,5-3,0 | ||
Mutterschafe | 45-55 | 65-70 | 1,7-2,5 | 100-120 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 35-45 | 1,5 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 30-38 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, nicht gefährdet |
Weiße gehörnte Heidschnucke
Von ihren grauen Verwandten unterscheiden sich die weißen gehörnten Heidschnucken hauptsächlich durch ihre Farbe. Die Erstzulassung kann wie bei den grauen Heidschnucken je nach Haltung mit 10 bis 18 Monaten erfolgen.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_weisse_gehoernte
_heidschnucke.pdf
Steckbrief Weiße gehörnte Heidschnucke | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 70-80 | 65-70 | 3,5 | |
Jährlingsböcke | 60-70 | 3,0 | ||
Mutterschafe | 40-50 | 60-65 | 1,8 | 100-120 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 30-40 | 2,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 30-40 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Weiße hornlose Heidschnucke
Das größte Unterscheidungsmerkmal zu den vorgenannten Heidschnucken ist die Hornlosigkeit beider Geschlechter. Sie können aber auch etwas früher zugelassen werden, mit etwa 6 Monaten je nach Aufzucht. Sie sind auch unter dem Namen „Moorschnucke“ bekannt.
Steckbrief Weiße hornlose Heidschnucke | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 65-80 | 65-70 | 3,0-4,0 | |
Jährlingsböcke | 50-65 | 2,5-3,0 | ||
Mutterschafe | 40-50 | 60-65 | 1,7-2,5 | 100-120 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 30-40 | 1,5 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 30-34 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Skudde
Wie die Heidschnucken gehört auch die kleine, robuste Skudde zu den kurzschwänzigen, nordischen Heideschafen. Es ist eine alte, ursprüngliche Rasse mit Mischwolle in einfarbig weiß, schwarz, braun oder grau. Besonders beeindruckend ist das schneckenförmige Horn der Böcke. Die weiblichen Tiere tragen manchmal auch Hörner, jedoch nicht immer. Die Brunst ist bedingt asaisonal, die Erstzulassung kann ab etwa 8 Monaten erfolgen.
Bildquelle:
https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fwww.prospecierara.ch
%2Ftiere%2Frassenportraets%2Fschafportraets
%2Fskudde.html&psig=AOvVaw1ajaMa56b9rEY772cf3
_OE&ust=1719043162810000&source=images&cd
=vfe&opi=89978449&ved=0CBEQjRxqFwoTCMiJ8
_qc7IYDFQAAAAAdAAAAABAT
Bildquelle:
https://www.google.com/url?sa=i&url=https%3A%2F%2Fherd-und-hof.de%2Fernaehrung-%2Fskudde-in-der-arche-des-geschmacks.html&psig
=AOvVaw1ajaMa56b9rEY772cf3
_OE&ust=1719043162810000&source=images&cd
=vfe&opi=89978449&ved=0CBEQjRxqFwoTCMiJ8
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Steckbrief Skudde | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 40-50 | 50-65 | 2,0-2,5 | |
Jährlingsböcke | 30-40 | 50-60 | 1,5-2,0 | |
Mutterschafe | 30-40 | 45-60 | 1,2-2,0 | 130-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 25-35 | 40-55 | 1,0-1,8 | |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 100-150 g, Lebendgewicht: 20-28 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, gefährdet |
Bentheimer Landschaf
Aus der Kreuzung von schlichwolligem Marschschaf und Heideschaf wurde das Bentheimer Landschaf gezüchtet – ein großrahmiges Landschaf mit reinweißer Wolle (37 – 38 μ) und schwarzen Zeichen um die Augen sowie oft auch an den Ohrenspitzen und einem langen, bewollten Schwanz. Beide Geschlechter, aber insbesondere die Böcke haben eine deutlich geramste Nase. Die Brunstsaison ist lange, die Erstzulassung ab sieben Monaten möglich und die Lämmer sind frohwüchsig.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_bentheimer_landschaf.pdf
Steckbrief Bentheimer Landschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 86-105 | 75-80 | 4,0-5,0 | |
Jährlingsböcke | 60-85 | |||
Mutterschafe | 60-85 | 68-75 | 3,0-4,0 | 130-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 45-65 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 38-40 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Ungarisches Zackelschaf
Mit seinen charakteristischen, korkenzieherartig gedrehten, langen Hörnern ist das eigenwillige Zackelschaf ein echter Blickfang. Bei den Böcken können die Hörner bis zu einem Meter lang werden. Auch das Vlies weicht von der Norm ab: Die Mischwolle ist körpernah verflizt, der Rest hängt in gedrehten, langen Locken herab. Üblich sind schwarze und weiße Wollvarianten, während Kopf und Beine meist braun, seltener grau oder schwarz sind. Obwohl die lebhaften, scheuen Tiere zur Gruppe der Landschafe gehören, weisen sie eine gute Milchleistung und gute Melkbarkeit auf, wodurch sie sich theoretisch auch als Milchschafe eignen. Die Erstzulassung ist, wie bei vielen ursprünglichen Rassen, erst mit etwa 18 Monaten sinnvoll.
Bildquelle:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/
6/61/Zackelschafe_Tiergarten_Bernburg_06-03-2008.jpg
Steckbrief Ungarisches Zackelschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 55-65 | 60 | 3,0-4,0 | |
Jährlingsböcke | 40-50 | 2,0-3,0 | ||
Mutterschafe | 40-45 | 55 | 1,0-2,0 | 100-120 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 30-35 | 1,0-2,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35-38 kg | |||
Herkunft und Status | Ungarn, nicht gefährdet |
Walachenschaf
Die deutsche Population des tschechischen Walachenschafs geht auf nur 8 Tiere zurück. Das mittelgroße, genügsame Schaf gehört zur Gruppe der Zackelschafe und wurde ursprünglich als Milchschaf genutzt. Es ist temperamentvoll und eher scheu. Die beeindruckenden Hörner der Böcke sind seitlich ausgedreht, bis zu einem halben Meter lang und weisen häufig einen schwarzen Längsstreifen auf, die weiblichen Walachenschafe tragen nicht immer Hörner. Das Vlies ist mischwollig und grob und heute eigentlich immer weiß, auch wenn ursprünglich graue und braune Farbtöne im Rasseprofil vorhanden waren. Die Erstzulassung erfolgt etwas später als bei anderen Rassen mit etwa 18 Monaten, dafür punktet das Walachenschaf mit guten Muttereigenschaften, guter Milchleistung und leichter Ablammung sowie einer Eignung für die Landschaftspflege.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_walachenschaf.pdf
Steckbrief Walachenschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 70-80 | 75-80 | 4,0-5,0 | |
Jährlingsböcke | 42-52 | 4,0 | ||
Mutterschafe | 42-54 | 65-70 | 2,0-2,5 | 120-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 30-40 | 1,5 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 150-200 g, Lebendgewicht: 30-35 kg | |||
Herkunft und Status | Tschechien, nicht gefährdet |
Britische Landschafrassen
Scottish Blackface
Das Scottish Blackface ist ein sehr robustes Schaf, das für die Fleisch- und Wollerzeugung in den kargen und feuchten Gebirgslagen Großbritanniens gezüchtet wurde. Die mittelgroße Rasse fällt durch ihren charakteristischen, meist schwarzen, ramsnasigen Kopf mit den weißen Flecken und die gebogenen Hörner beider Geschlechter auf. Bei den Böcken drehen sich die Hörner mit zunehmendem Alter immer weiter schneckenförmig ein. Das Vlies ist lang (bis 30cm) und reinweiß, man unterscheidet dann die drei Unterarten „Perth“ (mittlere bis lange Wolle), „Lanark“ (kürzere Wolle) und „Northumberland“ (sehr weiche Wolle). Während sie in Deutschland selten sind, erfreuen sie sich großer Beliebtheit unter den Schafhaltern Großbritanniens, auch aufgrund ihrer Genügsamkeit, leichten Ablammung und sehr guten Muttereigenschaften.
Bildquelle:
https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/
dimension=1920x1024:format=jpg/path/
sd56600ac2ee682bd/image/i4e2c81a19b92f60f/
version/1535704422/image.jpg
Steckbrief Scottish Blackface | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 80-100 | 70 | 3,0-3,5 | |
Mutterschafe | 65-75 | 65 | 2,0-2,5 | 100-150 |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 180-230 g, Lebendgewicht: 35-38 kg | |||
Herkunft und Status | Großbritannien, nicht gefährdet |
Jakobschaf
Gehörnt ist gar kein Ausdruck – Jakobschafe können nicht nur zwei, sondern sogar vier oder sechs Hörner tragen! Das aus Großbritannien stammende Schaf ist mittelgroß und robust und wird sowohl zur Landschaftspflege als auch zur Wollgewinnung eingesetzt. Zu erkennen ist es nicht nur an den zusätzlichen Hornpaaren, sondern auch an der typischen weißen Blesse auf schwarzen Backen. Das Vlies ist glänzend braunweiß oder schwarzweiß, gut spinnfähig bei feiner bis mittlerer Qualität und bis zu 18cm lang.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_jakobschaf.pdf
Steckbrief Jakobschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 55-85 | 70-80 | 2,5-4,0 | |
Mutterschafe | 35-60 | 65-70 | 1,5-3,0 | 150 |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 150-200 g, Lebendgewicht: 35-40 kg | |||
Herkunft und Status | Großbritannien, nicht gefährdet |
Herdwick
Die extrem robusten, harten, kleinen Herdwick-Schafe stammen zwar offiziell aus Großbritannien, ihr eigentlicher Ursprung ist jedoch wahrscheinlich Skandinavien. Dadurch sind sie hervorragend für die Haltung in feuchten, kalten Höhenlagen geeignet. Die Böcke tragen manchmal Hörner, die Gesichter beider Geschlechter sind in der Regel reinweiß. Das blaugraue Vlies ist ebenfalls den Höhenlagen angepasst: Dicht, schwer und mit solider Unterwolle, manche Tiere tragen zudem eine ausgeprägte Mähne. Beliebt sind sie in den Höhenlagen Nordenglands vor allem aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und Langlebigkeit.
Bildquelle:
https://www.dasherdwickschaf.at/home/wp-content/uploads/2018/12/Bild_DasLachendeSchaf
_09_3to2.jpg
Steckbrief Herdwickschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 65-75 | 2,0-3,0 | ||
Mutterschafe | 40-50 | 1,5-2,0 | 150 | |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 200 g, Lebendgewicht: 30-40 kg | |||
Herkunft und Status | Großbritannien, nicht gefährdet |
Soayschaf
Obwohl zur Gruppe der Landschafe zählend, besteht das nur etwa 3 – 5 cm lange, braune Vlies des Soayschafes aus Haaren und wird zudem von den Tieren selbst abgestreift. Auch sie stammen aus Großbritannien, genauer gesagt von der Insel Soay im Westen Schottlands. Die kleinen, schlanken Soayschafe sind robust, genügsam und widerstandsfähig. Während die Böcke kreisförmige Hörner tragen, sind die der weiblichen Tiere sichelartig nach hinten gebogen.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_soayschaf.pdf
Steckbrief Herdwickschaf | |||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 25-45 | 50-55 | |
Mutterschafe | 20-30 | 45-50 | 100-150 |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 80-140 g, Lebendgewicht: 15-20 kg | ||
Herkunft und Status | Großbritannien, nicht gefährdet |
Kamerunschaf
Das Kamerunschaf wird von Laien gern mit einer Ziege verwechselt – ist aber von Kopf bis Fuß ein echtes Schaf und zählt zu den Haarschafen. Es trägt statt Wolle ein dichtes Haarkleid, das am Körper in verschiedenen Brauntönen rangiert und an Bauch, Kopf und Beinen schwarz ist. Selten kommen auch rein schwarze Tiere vor. Im Winter wird die Behaarung durch eine dichte Unterwolle ergänzt und im Frühjahr stößt das Kamerunschaf diese Unterwolle wieder ab. Während die Böcke Sichelhörner tragen, sind die Mutterschafe hornlos. Die kleinen Kamerunschafe können bereits mit etwa 7 Monaten zum ersten Mal belegt werden und durch ihre asaisonale Brunst zweimal pro Jahr Ablammen.
Bildquelle:
https://www.kamerunschaf.de/wp-content/uploads/2015/04/Aue2Laemmer-825x510.jpg
Steckbrief Kamerunschaf | |||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 40-50 | 55-60 | |
Jährlingsböcke | 30-35 | ||
Mutterschafe | 30-40 | 45-55 | 150 |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 120-150 g, Lebendgewicht: 30-34 kg | ||
Herkunft und Status | Westafrika, nicht gefährdet |
Bergschafe
Bergschafe zeichnen sich durch ihre lange, grobe Wolle aus, die sie auch für nasse Höhenlage gut ausrüstet. In Deutschland sind sie daher vor allem im Süden im Alpen- und Voralpenraum zu finden.
Deutsche Bergschaf-Farbschläge
Zu den klassischen deutschen Bergschafen zählen zunächst die mittelgroßen bis großen weißen, braunen, schwarzen und gescheckten Bergschafe, die sich in erster Linie durch ihre Farben unterscheiden. Allen gemeinsam ist eine ausgeprägt asaisonale Brunst, Frohwüchsigkeit, Frühreife (mit 8 Monaten) sowie beste Muttereigenschaften. Ihr Vlies ist dicht, liegt bei etwa 32 – 36 μ und kann zweimal jährlich geschoren werden. Sie alle sind hornlos und tragen lange, herabhängende Ohren.
Steckbrief Braunes, schwarzes und geschecktes Bergschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 85-110 | 80-85 | 6,0-8,0 | |
Jährlingsböcke | 70-80 | 5,0-6,0 | ||
Mutterschafe | 70-80 | 72-80 | 4,0-6,0 | 180-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-60 | 4,0-5,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, Braunes Bergschaf stark gefährdet, Schwarzes und Geschecktes Bergschaf extrem gefährdet |
Steckbrief Weißes Bergschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 90-120 | 80-85 | 6,0-8,0 | |
Jährlingsböcke | 70-90 | 5,0-6,0 | ||
Mutterschafe | 75-85 | 72-80 | 4,0-6,0 | 170-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-65 | 4,0-5,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 280-320 g, Lebendgewicht: 42 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Weißes Bergschaf
Bildquelle:
https://www.bhg-schafzucht.de/images/martin-winkelmair/fotos/bilder-rassen/WBS.png
Braunes Bergschaf
Bildquelle:
https://schafe-schuetzen.de/wp-content/uploads/2023/01/670-BBS-scaled.jpg
Schwarzes Bergschaf
Bildquelle:
https://schafe-schuetzen.de/wp-content/uploads/2023/01/675-SBS-scaled.jpg
Geschecktes Bergschaf
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_geschecktes_bergschaf.pdf
Kärntner Brillenschaf
Ihren Namen verdanken die ansonsten reinweißen Brillenschafe einem die Augen umrahmenden, dunklen Fleck, der manchmal etwas in Richtung Nase abgerutscht erscheint. Auch die Ohrspitzen sind dunkel gefärbt. Ansonsten sind sie den bereits genannten Bergschafen sehr ähnlich: Asaisonale Brunst, Frühreife, Frohwüchsigkeit, schlichtwolliges Vlies mit 32 – 38 μ und Langlebigkeit zeichnen auch die Kärntner Brillenschafe aus.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/fileadmin/user_upload/
kaerntner_brillenschaf_w_web.jpg
Steckbrief Kärntner Brillenschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 80-100 | 75-80 | 4,0-6,0 | |
Jährlingsböcke | 50-65 | 3,5-5,0 | ||
Mutterschafe | 65-75 | 72-76 | 3,0-5,0 | 150-180 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-60 | 3,0-3,5 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 230-280 g, Lebendgewicht: 40-42 kg | |||
Herkunft und Status | Österreich, extrem gefährdet |
Steinschafe
Alpines Steinschaf
Von der ursprünglichen Rasse der Alpen sind heute nur noch einzelne Bestände im Berchtesgadener Land, Salzburg und Nauders vorhanden. Zuchttiere werden daher vom StmELF mit einer Haltungsprämie gefördert.
Das robuste Alpine Steinschaf ist klein bis mittelgroß mit breiten, tiefen Körpern und sehr harten Klauen. Sie sind für das Hochgebirge bestens gerüstet, trittsicher und widerstandsfähig und aufgrund ihrer Zutraulichkeit insbesondere auch für Klein- und Hobbybestände gut geeignet. Sie sind frühreif und durch die asaisonale Brunst ist eine zweimalige jährliche Ablammung möglich, sodass sie neben ihrer Genügsamkeit und Langlebigkeit auch noch gute Fruchtbarkeitsleistungen bringen. Ihr mischwolliges Vlies kann alle Farbschläge annehmen, am häufigsten sind Graufärbungen. Beide Geschlechter können Hörner tragen, wobei die der Böcke meist schneckenartig gedreht sind und seitlich abstehen.
Bildquelle:
https://www.lfl.bayern.de/mam/cms07/itz/dateien/
schafrassen_rassebeschr_alpines_steinschaf.pdf
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/fileadmin/user_upload/
alpines_steinschaf_w_web.jpg
Steckbrief Alpines Steinschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 60-75 | 73-80 | 3,5 | |
Jährlingsböcke | 40-60 | 3,0 | ||
Mutterschafe | 45-60 | 65-70 | 3,0 | 180-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 35-45 | 2,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 200-250 g, Lebendgewicht: 35-40 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, stark gefährdet |
Krainer Steinschaf
Das Krainer Steinschaf ist eng verwandt mit dem Alpinen Steinschaf – beide stammen vom Torfschaf ab und sind klassische Alpenschafe. Wie das Alpine Steinschaf ist auch das Krainer Steinschaf robust, trittsicher, widerstandsfähig, frühreif mit asaisonaler Brunst, zutraulich und damit sowohl unkompliziert als auch fruchtbar, lediglich etwas zierlicher und kleiner als das Alpine Steinschaf. Zusätzlich zeichnet es sich aber auch durch eine gute Milchleistung aus, weshalb es mancherorts zur Milchnutzung gehalten wird, beispielsweise in Slowenien. Das mischwollige Vlies kommt in vier Farbschlägen vor, meist schwarz oder weiß, seltener gescheckt oder grau. Auch das Krainer Steinschaf gilt als gefährdet, weshalb das StmELF Zuchttiere mit einer Haltungsprämie fördert.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/fileadmin/user_upload/
krainer_steinschaf_w_web.jpg
Steckbrief Krainer Steinschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 55-70 | 73-78 | 3,5 | |
Jährlingsböcke | 40-55 | 3,0 | ||
Mutterschafe | 45-55 | 65-70 | 3,0 | 170-200 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 30-40 | 2,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 200-250 g, Lebendgewicht: 35-40 kg | |||
Herkunft und Status | einheimisch, gefährdet |
Tiroler Steinschaf
Das mittelgroße bis große, temperamentvolle Tiroler Steinschaf ist ebenso im Hochgebirge zuhause wie seine Namensvettern. Es ist sehr trittsicher und verfügt über harte Klauen. Die Böcke tragen Hörner und bilden im Alter charakteristische Falten aus. Das glänzende Vlies (33 – 36 μ) kann zweimal im Jahr geschoren werden und besteht aus weißer bis grauer Schlichtwolle. Durch ihre asaisonale Brunst, guten Muttereigenschaften und Frohwüchsigkeit bieten auch sie ausgezeichnete Fruchtbarkeits- und Aufzuchtleistungen (Aufzuchtindex 98).
Steckbrief Tiroler Steinschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 70-120 | 80-95 | 4,5-5,5 | |
Jährlingsböcke | 60 | |||
Mutterschafe | 70-90 | 70-90 | 4,0-5,0 | 180-220 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 55 | |||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250 g, Lebendgewicht: 40-42 kg | |||
Herkunft und Status | Österreich, gefährdet |
Walliser Schwarznasenschaf
Optisch sind die mittelgroßen Walliser Schwarznasenschafe ein echter, plüschiger Hingucker: Die schwarze Nase, Ohren und Stiefel und die schwarzen Flecken um die Augen, an den Karpal- und Sprunggelenken sowie bei den weiblichen Tieren am After sind ebenso rassetypisch wie das ansonsten reinweiße, gelockte Vlies, das den gesamten Körper bedeckt, inklusive Kopf und Beine. Außerdem tragen beide Geschlechter seitlich abstehende, geschraubte, weiße Hörner. Sie stammen vom schwarznasigen Vispertalerschaf ab und kommen aus den Oberwallis in der Schweiz. Wie ihre Herkunft bereits vermuten lässt, sind auch sie hervorragend für die Haltung im rauen Hochgebirge geeignet. Sie sind robust, genügsam, frohwüchsig und durch ihre asaisonale Brunst sind zwei Ablammungen pro Jahr möglich.
Bildquelle:
https://www.oebsz.at/fileadmin/user_upload/
walliser_schwarznasenschaf_w_web.jpg
Steckbrief Walliser Schwarznasenschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 80-130 | 80-85 | 3,5-4,5 | |
Mutterschafe | 70-90 | 70-78 | 3,0-4,0 |
180-200 (teilweise 250) |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 40-42 kg | |||
Herkunft und Status | Schweiz, nicht gefährdet |
Walliser Landschaf
Ebenfalls aus dem Ober- bzw. Mittelwallis stammt das kleinere Walliser Landschaf, dessen Vlies typischerweise rotbraun und manchmal schwarz gefärbt ist. Beide Geschlechter tragen Hörner, die seitlich abstehen und in sich gedreht sind. Auch sie sind robust, langlebig und genügsam und eignen sich für die extensive Haltung im Gebirge. Sowohl ihr ruhiger Charakter als auch ihr ausgeprägter Herdentrieb machen sie zu unkomplizierten, selbstständigen Zeitgenossen. Die Brunst ist asaisonal.
Bildquelle:
https://www.prospecierara.ch/fileadmin/_processed_/
1/2/csm_Walliser_Landschafe_ProSpecieRara_106
_579ff273ea.jpg
Steckbrief Walliser Landschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 60-90 | 65-75 | 4,5 | |
Mutterschafe | 50-75 | 60-70 | 4,0 |
150-200 |
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 200 g, Lebendgewicht: 35 kg | |||
Herkunft und Status | Schweiz, nicht gefährdet |
Juraschaf / Schwarzbraunes Bergschaf
Das mittelgroße Juraschaf wird in seinem Herkunftsland, der Schweiz, auch als Schwarzbraunes Bergschaf bezeichnet. Im Gegensatz zu den deutschen Bergschafen zeichnet es sich durch ein kürzeres und deutlich feineres Vlies aus, das mit 28 – 30 μ schon beinahe Merinocharakter aufweist und einheitlich hellbraun, dunkelbraun oder schwarz gefärbt ist. Es ist zwar eher spätreif (Erstbelegung zwischen 15 – 18 Monaten), bietet dafür aber eine asaisonale Brunst, gute Mutterinstinkte und eine sehr gute Fruchtbarkeit bei gleichzeitiger Frohwüchsigkeit der Lämmer.
Bildquelle:
https://www.schafe-ooe.at/fileadmin/_processed_/7/7/
csm_juraschaf_w_58dbe6cc50.jpg
Steckbrief Walliser Landschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 90-120 | 72-82 | 3,5-4,0 | |
Jährlingsböcke | 70-90 | 3,0-3,5 | ||
Mutterschafe | 70-85 | 66-74 | 3,0-3,5 |
220 |
Zuchtlämmer (6 Monate) | 50-65 | 3,0 | ||
Fleischleistung Schlachtlämmer | tägl. Zunahme: 250-300 g, Lebendgewicht: 40-42 kg | |||
Herkunft und Status | Schweiz, nicht gefährdet |
Deutsches Karakulschaf
Das ursprünglich aus Usbekistan stammende Deutsche Karakulschaf ist hierzulande extrem gefährdet, wird aber in Russland, Afghanistan und Namibia weiterhin gezüchtet. Es wird in verschiedene Rassegruppe eingeordnet, sowohl als Fettschwanzschaf, als Lockenschaf und Pelzschaf als auch als Steppenschaf. Das Schwanzfett ist ein begehrtes Nahrungsmittel in arabischen und jüdischen Gemeinschaften und das Fell der Lämmer („Persianer“) erzielt auch international gute Preise, die erwachsenen Schafe liefern dagegen eine grobe Mischwolle. Sie kommen in drei Farbschlägen vor: Schwarz („arabi“), grau („schiras“) und braun („kombar“), wobei schwarz am häufigsten ist. Sie sind nicht übermäßig fruchtbar (i. d. R. nur ein Lamm pro Jahr bei saisonaler Brunst), sind aber dafür sehr anspruchslos, widerstandsfähig und langlebig (bis 20 Jahre). Sie sind am besten für sehr trockene Standorte geeignet.
Bildquelle:
https://www.g-e-h.de/rassebeschreibungen/72-rassebeschreibungen-schafe/97-deutsches-karakul
Steckbrief Walliser Landschaf | ||||
Gewicht kg |
Widerrist cm |
Vliesgewicht kg |
Ablammergebnis % | |
Altblöcke | 60-80 | 70 | 4,0 | |
Mutterschafe | 40-60 | 65 | 2,5-3,0 |
100 |
Herkunft und Status | Usbekistan/Westturkestan, extrem gefährdet |